Arbeiten zwischen Cappuccino und Espresso

Wer von euch hat sich nicht schon mindestens einmal vorgestellt, sich eine Arbeitsstelle zu suchen bei der man flexible Arbeitszeiten hat, also aufstehen und Feierabend, wann es einem gerade passt, sich seinen Arbeitsplatz dementsprechend aussuchen kann und bei der man eventuell auch viel rumreisen kann. Möglichkeiten gibt es hier viele, doch es gibt Vor- wie auch Nachteile. Ein paar Vorteile habe ich schon anfangs genannt. So kann der (hauptsächlich) Künstler frei wählen, wann und wo er gerne Arbeiten möchte. Urlaub kann er sich so einplanen wie es ihm gerade in den Sinn passt, solange er seine Künste bis zur Deadline fristgerecht fertig gestellt hat. Man muss aber nicht ein Künstler sein um die Vorzüge zu genießen, auch (freie) Autoren haben hier die Möglichkeiten sich ihren Arbeitsalltag transparent zu gestalten. So kann er z.B. zu seinem aktuellen Thema sich die Gegend anschauen und dann darüber berichten. Schreibt er gerade an einem spannenden Buch sucht er sich Schauplätze in der Umgebung an und umschreibt sie so, als wäre da ein Mord passiert und die Leser fühlen sich in den Bann gezogen, da sie die Umgebung kennen und beführchten, es könnte wirklich passiert sein.

Trotz all den tollen Vorteilen gibt es leider auch hier Nachteile. So verfügt ein freischaffender Angestellter über kein geregeltes Einkommen. Das kann aber auch wieder gut oder schlecht für ihn sein. Schreibt er z.B. viele Berichte in einem Monat werden diese auf Provision bezahlt. Also mehr Beiträge auch mehr Geld am Ende des Monats. Und je besser die Recherche, desto besser der Betrag pro Artikel. Nimmt der Autor sich dann aber den nächsten Monat über frei und hat somit keine Zeit Artikel zu schreiben bekommt er auch kein Gehalt ausgezahlt. Da er kein geregeltes Einkommen besitzt bekommt er auch von den Krankenkassen nicht die gleiche Leistung wie ein „normaler“ Arbeitnehmer. Er muss also selbst in die Krankenkasse einzahlen um bei Bedarf darauf zurückgreifen zu können. Natürlich gibt es auch für solche Arbeitnehmer extra Krankenkassen, die das regeln, aber noch nicht so viele und populäre.

Und genau diese Thematik greifen Holm Friebe und Sascha Lobo in ihrem Buch „Wir nennen es Arbeit“ auf. Selbst als freischaffende Autoren wissen sie das Leben in dieser Gesellschaft zu schätzen, und wie man sieht, es kann auch ein durchwegs positives sein. In ihrem Buch schreiben sie von den Anfängen der digitalen Boheme und zeigen die ganzen Vor- und Nachteile auf. Es ist sehr nett geschrieben und verleitet den Leser zu einem zweiten Gedanken ob die freie Arbeit nicht doch etwas für einen wäre. Voraussetzung ist eben, dass man wissen muss, was man da überhaupt dann machen will/kann/soll/darf und ob es das ist, was man wirklich machen will. Denn, hat man noch kein Projekt, an dem gearbeitet werden kann muss dies erst gefunden werden und so viel gibt es da dann leider auch nicht. Natürlich kann man es auch selbst probieren und hoffen, dass man viel Zustimmung bekommt, aber das kommt leider auch viel zu selten vor.

Wenn ihr also die zündende Idee habt, euren Lebensunterhalt zu verbessern, denkt immer daran, es dauert immer lange und kostet am Anfang viel Geld, aber es kann (muss nicht) klappen!

Für alle, die gerne mehr zum freien Arbeiten lesen wollen, ich kann das Buch (wie immer) nur empfehlen und hier kann man es bestellen.

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