Von Dingen, die die Welt bewegen könnten

So viel ist im März und im April passiert, die Nachrichten waren schon fast am überquellen. Dabei war aber nicht nur Interessantes dabei. Als das größte Ereignis 2011 wurde es angepriesen und viele nahmen sich auch die Zeit, es sich anzuschauen, aber die Hochzeit von William & Kate (übrigens: Die Eltern aus der Serie Alf hießen auch so) hat mich nun gar nicht interessiert. Spannend war daher aber zu sehen, wie viele es angeschaut haben oder sogar dabei waren, gecampt vor der Kirche um ja einen guten Platz und Blick zu erhaschen.

Dabei gab es doch die letzten Wochen so viele interessante, wie auch nicht so tolle Nachrichten. In Japan überschwemmt eine riesige Flutwelle die Ostküste und reißt gleich noch das Atomkraftwerk in Fukushima mit sich. Viele Japaner sind nun obdachlos. Eine riesige Wassermasse, als wär sie gar nichts, fegte durch die Landschaft und pflügte ganze Häuser um. Auch nicht mit abnehmender Geschwindigkeit, als würde es nicht mehr enden wollen.

Und dann die Informationen über eine mögliche Kernschmelze im Atomkraftwerk. Gerade passend zur Anti-AKW-Demonstration in Neckarwestheim. Als meinte es einer da oben gut mit den Demonstranten. Das Unglück hat der Demo noch mehr „Macht“ gegeben und die 45 km lange Menschenkette, vom Stuttgarter Landtag bis zum Atomkraftwerk Neckarwestheim, kam ohne Unterbrechung zustande.
Trotz allem Übel stellte der Atomkraftwerkbetreiber Tepko nicht immer die richtigen Werte und Informationen der Presse bereit. Einmal wurde von einer Kernschmelze gesprochen, ein paar Stunden später dieselbe Aussage aber wieder dementiert. Auch habe ich gehört, man möchte seitens Tepko gerne immer schlechte Nachrichten veröffentlichen um im Nachhinein sagen zu können, es sei doch nicht so schlimm gewesen.

Erinnert ihr euch noch an BP? Das war doch dieser Ölriese letztes Jahr, dem im Golf von Mexico eine Ölbohrung geplatzt ist. Viele (fast unendliche) Liter Öl verschmutzten das Meer und die Tiere, die darin leben (/lebten). Wer in der Fahrschule aufgepasst hat weiß, dass ein Tropfen Öl 600 Liter Wasser verunreinigen kann! Und was les‘ ich da so neulich in den Nachrichten? BP verlangt Schadensersatz für das blöde Ventil und von dem unachtsamen Betreiber der Ölplattform. Die Klage beläuft sich auf 40 Milliarden US Dollar.

Lustig hingegen, wenn auch nicht von BP selbst, Werbeplakate wie z.B. „BP – Wir betanken auch Ihren Golf“ oder „Seid doch froh, dass wir keine Atomkraftwerke bauen!“ (siehe rechts).

Mein Park, dein Park, unser Park

Jetzt ist auch noch bekannt geworden, dass unsere lieben Parkschützer doch nicht ihre Zeltstadt verlassen möchten. Die Information war irrtümlich, so hieß es, da es damals Mitbewohner gab, die sich einschüchtern haben lassen, da sie nicht richtig an das Ende von Stuttgart 21 geglaubt haben. Die wirklichen Parkschützer aber bleiben. Jetzt haben sie schon sieben Monate durchgehalten, da ist es nur ein Katzensprung, bis das Projekt abgeblasen ist. Und falls ihr euch aufregt über die Verschmutzung im Schlosspark, das ist nicht ihre Schuld, sondern die der Stadt: Sie leere zu wenig die Mülleimer, hieß es. Bei an die 60 bis 70 Parkschützer auch verständlich, dass da mal die Mülltonnen, es sind ja auch nur so kleine, voll sind!

Lies nochmal, bevor du twitterst

Quelle: favstar.fm

Wer den Montagmorgen aufmerksam (oder auch nicht) verbracht hat, wurde überall von der Todesnachricht Oba…, ‚tschuldigung, Osamas beschallt. Auch der @RegSprecher wollte etwas dazu sagen, bzw. Gesagtes der Kanzlerin der Allgemeinheit verfügbar machen. Raus kam, was im Bild über dem Absatz zu sehen ist.

Pech nur, dass wahrscheinlich schon so viel über Obama getwittert und geredet wurde, dass die Finger schon automatisch ein „b“ anstelle des „s“ gemacht haben.

Vom RegSprecher auch gleich wieder gelöscht, konnte dennoch, wie man ebenfalls auf dem Bild sieht, der Tweet virtuell gespeichert werden, in dem er retweetet (von anderen Nutzern ebenfalls getwittert) wurde. Und das nicht gerade wenig.

Track me

Auch Apple hat es sich nicht nehmen lassen, erneut Schlagzeilen zu machen. Leider ebenso negative. Jeder iPhone- und iPadbesitzer, welcher GPS auf seinem Smartphone/Tablet nutzen kann, wurde von Apple „überwacht“. Natürlich, wie sich später herausstellte, anonymsiert. Anhand einer einfachen Datenbank, die sogar noch für jeden lesbar bei einem Backup auf die Festplatte kopiert wird, kann man ein ungefähres Bewegungsprofil nachstellen.
Obwohl dadurch ein großer Hype entstand, ich wusste das schon seit längerer Zeit. „Schuld“ war eine 1-Tagesveranstaltung des Sicherheitsfirma Cirosec. Ronny Sackmann, der auch Beiträge für die iX schreibt, demonstrierte, wie einfach es ist, Daten von einem iPhone auszulesen. Dazu nutzte er auch die entsprechende Datei, die er auf eine extra dafür umgeschriebene Google Maps Karte hochlud. Schon verblüffend, was mein Smartphone so macht, ohne es mir zu sagen.

Es sind aber nicht die Standortdaten, die Apple da speichert, sondern WLAN Access Points. Als eigentlich positiver Vorgedanke von Apple, um auch iPodbesitzern irgendwann einmal die Möglichkeit zu geben, ihre Position herauszufinden, ist es nun nach hinten losgegangen. Jedes iPhone hat nun seine Koordinaten zu Apple hochgeladen und dafür ein Update für die Datenbank bekommen, was es so für WLANs in der Umgebung gibt. Daher auch keine relativ genau Ortung.

Angeblich will Apple mit dem iOS Update 4.3.3 diesen „Programmierfehler“ beheben. In Anführungsstrichen deswegen, da ich es, um ehrlich zu sein, nicht sehr tragisch finde. OK. Wird mein Handy mal geklaut, kann derjenige herausfinden, wo ich schon mal war und wo ich mich häufig aufhalte. Aber kann er mit dieser Information etwas anfangen, das mir schaden könnte? Mir fällt gerade nichts dergleichen ein, da ich auch nicht abgeneigt bin, Dienste wie Facebook Orte, Foursquare oder Gowalla zu nutzen.

Ach ja

Sony hat nach einem Hackerangriff schätzungsweise 100 Millionen Kundendaten verloren. Davon betroffen sind User des Playstation Network (PSN) und des Video- und Musikdienstes Qriocity. Naja, wenigstens hat sich der Vorstand verbeugt und sein tiefstes Bedauern den Anwendern ausgesprochen.

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