Unter dem Motto: „Mehr als 140 Zeichen – Medien und Ökonimie“, angeknüpft an Twitter, fanden dieses Jahr die Jugendmedientage in München statt. An die 500 Jugendlichen und jung gebliebenen exklusiv der 93 BetreuerInnen drängten sich vom 14. Oktober bis zum 17. Oktober in die Hallen der Medientage. Geschlafen wurde (wenn auch bei paar nicht sehr lange) in der Turnhalle der Berufsschule für Medien (BSM).
Mit der Anreise am Donnerstag ging es auch schon los. Ein paar hatten eine längere Anreise (bis zu 16 Stunden) und haben sich schon am Tag davor in den Zug gesetzt. Laut Bahnticket konnte man sich 48 Stunden lang Zeit lassen um von zu Hause nach München zu fahren. Und das von jedem noch so kleinen Bahnhof in Deutschland! Teils sind viele alleine angereist, aber kannte man sich schon davor und wollte nicht den halben Tag alleine unterwegs sein, traf man sich am Bahnhof und konnte sich schon mal kennen lernen, über seine beruflichen Tätigkeiten plaudern oder über die Zukunftswünsche diskutieren.
Direkt auf den Medientagen hatte die Jugendpresse Deutschland den Check-In aufgebaut. In der Anmeldung hieß es, dass man ab 13 Uhr einchecken kann, viele kamen aber schon früher oder später an. Manche auch erst vor dem Abendessen. Am ersten und zweiten Tag konnte man sich die ganzen Neuheiten der „normalen“ Medientage anschauen. Fernsehsender, Radios, Zeitungsverlage, alle waren vertreten und berieten Interessierte über mögliche Berufs- oder Praktikastellen. Was nicht fehlen durfte waren die Give-Aways (hierfür nochmal ein dickes Dankeschön =)). Sein Reisegepäck konnte man schon am Check-In abgeben und hatte so mehr Möglichkeiten die Messe zu erkunden. Drei Vorträge fanden am ersten Tag für JMT’ler, aber auch anderen Messebesuchern, statt. Alteingesessene Journalisten sprachen über ihren Werdegang und wie sie es soweit geschafft hatten, eine Podiumsdiskussion über Pro und Contra von unbezahlten Praktika und die Auftaktveranstaltung der Jugendmedientage füllte das Programm.
Nach einer U-Bahnfahrt quer durch München, von Ost nach West, kamen wir dann auch mal in der Berufsschule an in der das Gepäck schon auf uns wartete und weil nicht alle in der Mitte der Turnhalle, sondern mehr am Rand, nächtigen wollten, ging der Wettkampf um freie Plätze los. Geprügelt wurde zwar nicht, denn es gab auch noch eine zweite Halle. Mädchen und Jungs wurden nicht getrennt, dafür aber U18 und Ü18 für unterschiedliche Licht-aus und Weckzeiten.
Alle noch ein wenig verschlafen, so ein Hallenboden ist nicht gerade der bequemste, ging es dann auch schon los mit dem ersten Panel. Da mein letzter Besuch in München schon mindestens 15 Jahre zurück liegt entschied ich mich für die Stadtführung. Wir haben viel gesehen und sind viel rumgelaufen aber was ich so gehört habe, es hat eigentlich allen super gefallen, die dabei waren. Andere besuchten z.B. die Neon Redaktion, in der ELLE waren ein paar, ZDF öffnete seine Türen oder auch der Bayrische Rundfunk zeigte einen Blick hinter die Kulissen. Zum Mittagessen versammelten sich alle dann wieder in den Hallen der Medientage, bis es dann mit weiteren Podiumsdiskussionen los ging. Ich würde euch jetzt zwar gerne mehr von meinem erzählen, aber das würde den Rahmen hier sprengen, es kann aber so viel gesagt sein (wir haben dadurch viel gelernt!)
- setze nie zwei Streithähne (Google & Axel Springer Verlag) neben einen (unfähigen) Moderator
- grenze nie deine anderen Gäste aus
- schau, dass auch alle deiner Gäste da sind und stelle sie vor, kommen sie später
- nehme eine Uhr aufs Podium mit
- du bist nicht gelangweilt, daher zeige es auch nicht den Zuschauern
- sehr wichtig: kommt die Diskussion vom Thema ab, belasse es nicht dabei!
Den Abend heizte das Theater Stankenhausen Tropical ein. Im Anschluss verzauberte uns noch eine Münchner Komponistin und Klavierspielerin, ein Zauberer ließ seinen Teddy verschwinden, wurde zum Teddy und drehte die Zeit zurück. Nach einem Gitarrensolo und einem Rapper ging es dann auch schon wieder in die Schlafstätte um fit für den nächsten Tag zu sein.
Eine Reihe von Erzählcafés standen zur Auswahl. In meinem ging es um die Privatsphäre im Web 2.0. Moderiert von vier Mitarbeitern des Fraunhofer Instituts gingen die Diskussionen zu Facebook und Co auch schon los. In zwei Stunden kann man leider nicht alles aufgreifen, dazu würden auch ein paar Tage nicht reichen, aber es wurde dann auch schon Zeit für weitere Panels wie das JMTfit-Programm. Ein Parcours musste mit Rollstühlen abgefahren werden oder auf einer Slackline drei Meter überwunden werden. Nach dem Mittagessen ging es dann auch schon in die Workshops. Durch meine rechtzeitige Anmeldung bin ich noch in den zur Portraitfotographie gekommen. Michael Schultz von Fotostudio [x]-treme zeigte uns, worauf es bei dem richtigen Portrait ankommt. In dreier Grüppchen durften wir es dann auch selbst probieren. Die Ergebnisse findet ihr hier.
Mit der JMT-Party ging dann auch dieser Tag zu Ende und alle freuten sich, nur noch einmal dem harten Hallenboden den Schlaf anzuvertrauen. Nach der Abschlussveranstaltung traten wir alle den Heimweg an. Manche sind auch schon früher abgereist um noch pünktlich, vor dem Schulbeginn am nächsten Tag, daheim anzukommen.
Wie ihr seht waren es sehr unterhaltsame und vor allem spannende vier Tage. Man konnte viel erfahren und hat viele neue Leute aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz kennen gelernt.
Ein großes Dankeschön geht an die Organisatoren, die die Jugendmedientage schon seit andert halb Jahren planen, dass alles so gut geklappt hat, jeder sein Essen bekam und einen Schlafplatz hatte. Danke auch an die Teilnehmerbetreuer, die uns durch die Unterwelt der Münchner U-Bahn lotsten und immer für uns da waren. Danke auch an Alina, Andreas, Ann-Kathrin, Anni, Anton, Christine, Jasmin, Jolanda, Julius, Karl-Heinz, Kathrin, Kerstin, Larissa, Linda, Lucca, Lukas, Marco, Oli, Ricarda, Sandra, Sina und Wiebke (in alphabetischer Reihenfolge) für die unterhaltsamen Gespräche und die lustige Heimfahrt =)
Die nächsten Jugendmedientage finden in Stuttgart statt. Ich hoffe auf zahlreiches Erscheinen!